Für mein neues Smartphone brauchte ich unbedingt eine Hülle - ich will ja nicht, dass es verkratzt. Also habe ich das Wochenende genutzt und mal eben schnell eine Handytasche gefilzt.
Und damit ich hier zeigen kann wie man das macht, habe ich zwischendurch ein paar Fotos geschossen. Zunächst muss man sich eine Schablone aus Noppenfolie oder dicker Pappe zurechtschneiden, die etwa 30 Prozent größer ist, als die gefilzte Handyhülle am Ende werden soll. Ich habe ein recht großes Galaxy Note mit den Maßen 8 mal 15 Zentimeter. Die Schablone habe ich großzügig in der Größe 11 mal 20 Zentimeter ausgeschnitten.
Aus der rosafarbenen Wolle habe ich kleine Kringel gedreht - in etwa so groß wie meine Fingerkuppe.
Die Kringel werden als Muster auf der Schablone aus Noppenfolie ausgelegt.
Dann werden die Kringel mit zwei Lagen grauem Wollflies bedeckt, mit Seifenraspeln bestreut und heißem Wasser angefeuchtet. Am besten legt man dann eine weitere Folie darüber, um das Werkstück zu wenden. Die überstehenden Seiten werden nach innen um die Folie umgeschlagen und der verbliebene Freiraum in der Mitte mit einer Schicht Wolle bedeckt. Dann ein zweite Lage Wolle darüber legen, auch diese Seite mit Seifenraspeln bestreuen und alles anfeuchten. Noch einmal wenden und die überlappenden Ränder wieder nach innen umschlagen.
Als nächstes wird gefilzt. Ich bevorzuge es, das Werkstück rollend zu filzen, weil es dann regelmäßiger wird: Das Filzstück wird mit einer dünnen Plastikfolie bedeckt und um einen "Kern" aufgerollt. Das kann ein Holzstab sein. In meinem Fall habe ich ein Küchenhandtuch aufgerollt. Um diesen Kern wird das Filzstück wie eine Hefekuchenrolle aufgewickelt, dann in ein Handtuch eingerollt und in diesem hin- und hergerollt. So etwa 100 Mal. Dann das Paket öffnen, das Werkstück um 90 Grad drehen, wieder aufrollen und nochmals rollend filzen.Wieder um 90 Grad drehen und so weiter, bis es in alle Richtungen gut gefilzt ist.
Wenn sich die Wolle nicht mehr mit den Fingerspitzen herauszupfen lässt, kann man das Werkstück an einer der kurzen Seiten aufschneiden und die Folie herausziehen. Das Stück wird gewendet (Innenseite nach außen) und die Seitennähte, die möglicherweise etwas knubbelig sind, reibend geglättet. Jetzt wird das Filzstück kräftig gewalkt - dabei schrumpft es: Man rollt es immer wieder auf und reibt auf einer Unterlage. Dazwischen immer wieder mit heißem Wasser und Seife anfeuchten. Meine Spüle war nicht wirklich als Unterlage geeignet, weil sie zu glatt ist. Man kann auch eine Antirutschmatte oder ein Frotteetuch verwenden.
Wenn das Werkstück die passende Größe hat, wird die Seifenlauge ausgespült. In das letzte Spülbad gibt man ein wenig Essig oder Essigessenz, um die Seife zu neutralisieren.
Und so sieht das Ganze nach dem Trocknen aus. Ich liebe es, wenn die Ränder so bleiben wie sie durch das Filzen entstehen - unregelmäßig. Man kann sie aber natürlich auch gerade schneiden. Was noch fehlt, ist ein Gummiband, damit das Smartphone nicht so leicht herausrutscht. Ich muss erst noch ein passendes Band kaufen und dann zeige ich das endgültige Ergebnis. Hier gibt es übrigens noch mehr Inspirationen zum Thema Handyhüllen filzen.
Tolle Anleitung und das Ergebnis sieht ja schon mal super aus!
AntwortenLöschenViele liebe Grüße!
da genügt nur ein wort:
AntwortenLöschenKlasse!
;-))
LG EVA
Das Täschchen ist richtig süß geworden, genau me!ne Farben und eine sehr gute Anleitung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Vera
Vielen Dank für die klasse Anleitung! Da bekomme ich gleich Lust zu Filzen! Müsste doch auch als Kamerahülle funktionieren, oder? Herzlichst, Gina
AntwortenLöschenEinfach toll.....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
und danke für die tolle Erklärung
Uschi
von: So what Hutliebhaberin
Die Handytasche sieht ganz klasse aus! Danke für die Anleitung! Das Foto mit den rosafarbenen Wollkringeln gefällt mir so gut, schöne Fotografie!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Sarah