Sonntag, 29. Juni 2025

Etwas Neues beginnen: Sashiko für Anfänger

Blaues Stofftuch mit Sashiko-Stickerei
Im Juni habe ich mich mit der japanischen Sashiko-Stickerei beschäftigt. Ich hatte ja im vergangenen September schon einmal diese Sticktechnik ausprobiert. Damals hatte ich aus einem alten Bettbezug mehrlagige Wischlappen genäht. Dabei habe ich einfach frei drauflos gestickt. 
Sashiko-Starterset mit Stoff, Sashiko-Garn, Sashiko-Nadeln
Dieses Mal nun habe ich ein Sashiko-Starterset bestellt. Das enthielt einen dunkelblauen Stoff mit aufgezeichnetem Muster, weißes Sashiko-Garn, Sashiko-Nadeln und einen speziellen Fingerhut, den man auf der Innenseite des Mittelfingers trägt. 
Sashiko: Mit der Nadel die Hilfslinien entlang sticken
Sashiko ist eine uralte japanische Stickerei-Technik, die ursprünglich dazu diente, Kleidungsstücke aus mehreren Lagen Stoff zu verstärken. Mit einem einfachen Stich werden die Stofflagen zusammen geheftet - um zum Beispiel Kleidungsstücke zu reparieren. So wurden sie wärmer und es entstanden gleichzeitig dekorative Muster. Typisch für Sashiko sind weiße, saubere Garnstiche auf dunkelblauem Stoff.
Mithilfe des Fingerhuts am Mittelfinger die Nadel durch den Stoff drücken
Die Sashiko-Nadel ist besonders lang, damit man möglichst viele Stiche auf einmal machen kann. Die Nadel wird also im Heftstich so oft wie es geht durch den Stoff gestochen. Dann wird sie mithilfe des Fingerhutes, der einem Ring mit einer dicken Scheibe gleicht, durch von hinten durchgeschoben.
Typisch für Sashiko sind weiße Garnstiche auf dunkelblauem Stoff
So einfach der Heftstich auch ist, so schwierig ist es dennoch, möglichst gleichgroße Stiche zu machen. Und obwohl das Muster auf dem blauen Stoff vorgezeichnet war, ist mir das nicht immer gelungen. Aber ich übe ja auch noch.
Sashiko wird mit der Hand gestickt und nicht mit der Nähmaschine
Man beginnt mit dem Muster in einer Ecke und stickt dann Reihe für Reihe jeweils mit einem neuen Faden. Damit der Faden nicht zu kurz für die Reihe ist, habe ich jedes Mal die Länge ungefähr abgemessen.
Das Sashiko-Muster wächst und ist fast fertig
Bei diesem Muster musste man im Prinzip nur immer wellenförmige Linien sticken - erst von der Ecke rechts unten nach links oben und parallel davon. Dann von der Ecke links unten nach rechts oben und parallel davon. So ist nach und nach das kreisförmige Muster entstanden.
Sashiko-Muster mit Kreisen und Blüten auf dunkelblauem Stoff
Am Ende wurde noch eine Linie einmal ringsherum um das gesamte Muster gestickt und fertig war das Sashiko-Starterset. Jetzt müssen nur noch die beiden Stofflagen außen zusammengeheftet werden, dann ist das Tuch fertig. 
Beim Waschen werden die vorgezeichneten weißen Linien übrigens automatisch entfernt. Aber eigentlich sieht man sie auch schon jetzt nicht mehr.

Ich habe übrigens auch ein Video darüber gemacht und einen neuen Youtube-Kanal eröffnet. Schaut doch mal vorbei, wenn ihr Lust habt!
 

Donnerstag, 29. Mai 2025

Gemüse selbst anbauen: Die Saison hat wieder begonnen

 

Ackerparzelle Anfang Mai mit den ersten Pflanzen
Am 1. Mai hat die Ackersaison für uns wieder begonnen. Nachdem wir drei Jahre lang die mit Biogemüse vorbepflanzten Ackerparzellen bewirtschaftet hatten, wollte ich in diesem Jahr mal alles komplett selbst auswählen und bepflanzen. So hatte ich die Möglichkeit, nur das Gemüse anzubauen, was ich auch selbst gerne esse. Es war zwar schön, dass wir in den vergangenen Jahren eine so große Gemüseauswahl hatten, es war aber auch viel Arbeit, die ganze Ernte zu verarbeiten. Und so viel Kohl in allen Varianten, wie wir in den letzten drei Jahren angebaut hatten, brauche ich nicht wirklich.
Saisoneröffnung 2025 Stadtgemüse Mainz
Deshalb ist unsere diesjährige Parzelle auch nur noch etwa halb so groß. Und sie liegt auf der anderen Seite des Hofes. Zum Glück gibt es nämlich auch Parzellen, die man selbst bepflanzen kann. Bei der Eröffnung der Saison Anfang Mai war dort einiges los, denn alle haben ihren Acker übernommen - ob vorbepflanzt oder nicht.
Bepflanzung des Ackers mit Maßband
In den vorigen drei Jahren haben wir jeweils 40 Quadratmeter bewirtschaftet, in diesem Jahr ist die Fläche nur noch 25 Quadratmeter groß. Anfangs haben wir sogar die Pflanzabstände mit dem Maßband ausgemessen, damit jede Pflanze ausreichend Platz hat. Wir haben zu aller erst Zwiebeln, Rote Bete und Petersilie gepflanzt. Buschbohnen und Möhren haben wir gesät.
Mitte Mai werden Zucchini und Tomaten gepflanzt
Weil die eine Zucchinipflanze, die ich gekauft hatte, nicht gut angewachsen ist, habe ich Mitte Mai noch eine weitere Zucchini daneben gesetzt. Außerdem kamen dann noch die Tomaten, eine Melone und zwei Freilandgurken hinzu.
Ackerparzelle mit Wasserstelle im Hintergrund
Obwohl es den kompletten Mai über extrem trocken war, war das Gießen viel weniger Arbeit als in den vergangenen Jahren. Zum einen, weil wir viel weniger Fläche haben. Zum anderen, weil unsere Parzelle direkt an der Wasserstelle liegt. Der Weg ist also nicht weit.
Acker mit Auberginen, Zwiebeln und Fenchel Ende Mai
Am vorigen Wochenende haben wir die letzten Pflanzen gesetzt: vier Auberginen und eine Chili. Zwischenzeitlich sind noch sechs Gemüsefenchel dazugekommen, doch das war es auch schon. Wir haben weder Kohl, noch Mangold, Salat oder Kürbis.
Blattläuse an Tomaten und Roter Bete
Dafür haben wir leider schon die ersten Schädlinge. Die Ameisen, die von Beginn an überall auf dem Acker waren, haben Blattläuse auf den Tomaten, Zucchini und der Rote Bete "verteilt". Auch die jungen Fenchelblätter haben sie nicht verschont. Vorgestern haben wir deshalb alle befallenen Stellen mit einer Rapsöl-Wasser-Mischung besprüht, um die Schädlinge zu vertreiben.
Ackerparzelle mit Gemüsebepflanzung Ende Mai
So sieht unsere Ackerparzelle nach den ersten 26 Tagen aus. So ein kleines bisschen Grün ist inzwischen schon zu sehen. Gestern hat es zum Glück mal ziemlich ausgiebig geregnet. Ich bin gespannt, wie dieses Gartenjahr nun wird.