Ich habe es wieder getan: Auch in diesem Jahr bin ich bei den Ackerhelden dabei und baue mir mein Gemüse selbst an. Obwohl es sehr viel Arbeit war, hat es mir im vorigen Jahr so viel Spaß gemacht, zu ackern, dass ich gleich im November auch für dieses Jahr wieder eine Parzelle gebucht habe. Ich hatte Glück, beziehungsweise mein Wunsch wurde erfüllt und ich habe genau dieselbe wie beim ersten Mal bekommen. Mehr als 100 kg Gemüse habe ich auf dem schmalen Streifen von 2 mal 20 Metern geerntet. Dazu noch jede Menge Salat, Kohlrabi, Chili und Petersilie, die ich nicht gewogen habe.
Mal schauen, wie es in diesem Jahr wird. Vor einer Woche haben wir die mit verschiedenen Bio-Gemüsesorten bepflanzte Parzelle übernommen. Während es letztes Jahr gleich im Mai sehr sonnig und trocken war, hat es in dieser ersten Woche fast nur geregnet. Das ist ja eigentlich ganz gut, denn dann muss man nicht gießen, allerdings konnte ich auch nicht die Tomaten auspflanzen, die ich bestellt hatte.
In diesem Jahr wurde die Parzelle von der anderen Seite her bepflanzt. Ungefähr dort, wo im vorigen Jahr Petersilie und Mangold wuchsen, stehen jetzt Kohlrabi und Spitzkohl.
Und am Eingang, wo letztes Jahr Kohlrabi, Brokkoli, Spitzkohl und Wirsing standen, habe ich in diesem Jahr Tomaten gesetzt. Denn in diesem Jahr war auf dieser Seite der Parzelle Platz für eigene Reihen.
Auch die Pflanzenauswahl ist nicht ganz dieselbe. Zwar haben wir auch wieder verschiedene Salate, Kohlrabi, Zwiebeln, Rote Bete, Mangold und Petersilie. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr auch vier Reihen Kartoffeln gesetzt, es gibt Lauch, Dill und Kürbis. Dafür fehlen Mais, Gelbe Bete und Spinat. Das macht aber nichts, denn zumindest Spinat kann man ganz gut im Sommer noch aussäen, wenn die Salate geerntet und die Reihen frei geworden sind.
Sehr enttäuscht war ich über die Zucchinipflanzen (oben im Bild rechts). Weil im vorigen Jahr bei der Bepflanzung ein Fehler passiert war, hatten wir damals anstatt jeweils drei Kürbis- und drei Zucchinipflanzen, sechs Zucchini und keinen Kürbis gehabt. Wir hatten deshalb extrem viele Zucchinis. In diesem Jahr hat die Vorbepflanzung besser geklappt, denn immerhin der Kürbis (oben im Bild links) sieht ganz normal aus. Die drei Zucchinipflanzen hingegen sind ein Trauerspiel. Und leider gab es auch keine Ersatzpflanzen mehr.
Weil ich mich aber schon so auf Zucchini gefreut habe, habe ich heute morgen noch schnell zwei Bio-Zucchinipflanzen im Gartencenter gekauft. Man darf nur bio-zertifiziertes Gemüse auf den Acker pflanzen aber leider gab es beim Demeter-Onlinehandel keine Zucchini mehr. Da muss es eben jetzt mal mit den Bioland-Pflanzen von Dehner gehen. Jetzt, wo ich sie gepflanzt habe, sehe ich, dass ich am besten auch die dritte Zucchini noch durch eine neue ausgetauscht hätte. Ich hoffe, die kleine mickrige Pflanze in der Mitte kriegt noch die Kurve und erholt sich.
Und ich hoffe auch, dass sich die beiden Gurkenpflanzen, die ich gestern gepflanzt habe, wieder erholen. Die stammen von einer Demetergärtnerei und sahen gestern eigentlich noch ganz gut aus. Als ich aber eben auf den Acker kam, um die miserablen Zucchini auszutauschen, waren zwei von drei Freilandgurken ganz schlapp. Ich fürchte fast, sie wurden unter der Erde irgendwie abgefressen, denn eigentlich war der Boden gestern feucht genug. Zur Sicherheit habe ich eben noch einmal ordentlich gegossen, obwohl es eigentlich sogar gewittert und dabei geregnet hat, als ich auf dem Acker war.
Es ist also auch in diesem Jahr wieder spannend. Das Wetter ist bis jetzt schon mal ganz anders. Wenn es so feucht und kühl bleibt, wie bisher, wird es mit den Tomaten im Freiland ohne Dach bestimmt schwierig. Aber auch im vorigen Jahr hat nicht alles geklappt. Der Sprossenbrokkoli zum Beispiel ist überhaupt nichts geworden. Und die meisten Kohlsorten wurden uns von Mäusen abgefressen. Am Ende vom Sommer hatten die kleinen Tiere auch den Mangold untergraben, sodass dieser eingegangen ist. Ich hoffe doch sehr, dass nicht jetzt schon die Mäuse ihre "Hände im Spiel" haben. Und ich bin gespannt, was in diesem Ackerhelden-Jahr gelingen wird und was nicht.
Dekorationen und DIY rund um Wohnen und Garten, Pflanztipps für schwierige Standorte, Anleitungen zum Filzen und alles selbst gemacht
Samstag, 13. Mai 2023
Sonntag, 7. Mai 2023
Problemstandorte bepflanzen: trockener und schattiger Reihenhausgarten
Der typische Reihenhausgarten aus den 70er-Jahren hat sich im Laufe der Zeit oft zum Problemstandort entwickelt. Meistens wurden damals Nadelbäume, wie zum Beispiel Kiefern, gepflanzt und diese sind nach Jahrzehnten zu meterhohen Riesenbäumen geworden. Das hat zwar den Vorteil, dass die Bäume in den immer heißer werdenden Sommern Schatten spenden. Der Nachteil: Im Schatten gedeihen nicht alle Pflanzen. Außerdem ist es zudem meist sehr trocken in diesen Gärten, da aufgrund der riesigen Bäume auch der Niederschlag nicht gut bis zum Boden gelangt, wenn es dann mal regnet.
In unserem trockenen, halbschattigen Garten ist auch der Rasen nicht besonders gut gewachsen, weshalb wir uns schon vor einigen Jahren dazu entschieden haben, den Rasen durch Bepflanzung auszutauschen. Die Wege ringsum die Bepflanzung haben wir aus Kostengründen mit trockenen Kiefernnadeln bestreut. Das ist nachhaltiger, als zum Beispiel Rindenmulch zu verwenden, denn dieser muss doch immer wieder erneuert werden, weil er sich mit der Zeit zersetzt. Und Kiefernnadeln haben wir ja massenhaft. Allerdings wirken die trockenen Kiefernnadeln vor allem im Winter und Frühjahr eher trostlos. Das ändert sich jetzt zum Glück im Mai, wenn alles grün wird. Die braunen Wege werden allmählich schmaler, wenn die Stauden austreiben.
Besonders bewährt hat sich an unserem trockenen Problemstandort die Mittelmeerwolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii). Und das, obwohl die prächtige Riesen-Wolfsmilch es eher sonnig mag. Vielleicht reicht ihr die Frühjahrssonne aus, denn jetzt im Frühjahr, wenn das Laub erst austreibt, gibt es auch in schattigen Gärten noch sonnige Stunden.
Auch die Balkan-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) kommt mit halbschattigen Standorten gut zurecht. Und sie kann ebenfalls ganz gut Trockenheit aushalten. Genauso robust sind die Spanischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica).
Die Hasenglöckchen mögen Schatten, sind robust und unverwüstlich und breiten sich mit der Zeit im ganzen Garten aus.
Auch der Nesselkönig (Lamium orvala) ist ein Tipp für halbschattige und schattige trockene Standorte. Und er verträgt sogar Wurzeldruck von Bäumen, weshalb man ihn auch gut am Gehölzrand pflanzen kann.
Die große Schwarzkiefer ist allerdings nicht der einzige Baum in unserem Garten. Rechts hinten sieht man die Quitte, die gerade blüht.
Als wir hier eingezogen sind, wollten wir unbedingt auch einen Obstbaum haben und wir freuen uns auch jedes Jahr im Herbst auf die Quittenernte. Doch auch, wenn die Quitte ein Laubbaum ist, der im Winter sein Laub verliert, so sorgt auch sie dafür, dass es zumindest im Sommer noch mehr Schattenplätze im Garten gibt.
Hier haben sich zwei Stauden ganz gut bewährt: die Schwarzmeer-Elfenblume (Epimedium pinnatum ssp. colchicum) - siehe oben - und der Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum). Vom Storchschnabel habe ich kein aktuelles Foto, weil er momentan noch nicht blüht. Er eignet sich aber hervorragend für Problemstandorte im Schatten unter Bäumen. Das Schöne ist, dass er sich durch Selbstaussaat auch noch ständig weiter verbreitet. Die Elfenblume ist ebenfalls sehr trockenheitsverträglich - sie breitet sich hingegen durch Ausläufer aus.
Ein absoluter Tipp für die Bepflanzung in lichtem Schatten unter Bäumen ist auch der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum). Auch er breitet sich durch Ausläufer aus und da, wo er wächst, kommt kein "Unkraut" mehr hoch.
Dass er in diesem Jahr leider nicht so unverwüstlich war, wie sonst immer, hatte ich ja im vorigen Post schon gezeigt. Leider blüht es daher in diesem Jahr nicht so schön pink unter der Kiefer.
Ein Reihenhausgarten muss also nicht immer einen Rasen haben. Und auch wenn man sehr große, alte Bäume im Garten hat, kann man trotzdem Stauden pflanzen, die auch an solchen Standorten gedeihen. Zudem hat man damit nicht mehr Arbeit, als mit einem Rasen. Eher sogar weniger, denn wenn die Stauden erst einmal gepflanzt sind, verbreiten sie sich ganz von selbst. Nur bei den Euphorbien muss man im Sommer nach der Blüte die Blütenstände abschneiden.
In unserem trockenen, halbschattigen Garten ist auch der Rasen nicht besonders gut gewachsen, weshalb wir uns schon vor einigen Jahren dazu entschieden haben, den Rasen durch Bepflanzung auszutauschen. Die Wege ringsum die Bepflanzung haben wir aus Kostengründen mit trockenen Kiefernnadeln bestreut. Das ist nachhaltiger, als zum Beispiel Rindenmulch zu verwenden, denn dieser muss doch immer wieder erneuert werden, weil er sich mit der Zeit zersetzt. Und Kiefernnadeln haben wir ja massenhaft. Allerdings wirken die trockenen Kiefernnadeln vor allem im Winter und Frühjahr eher trostlos. Das ändert sich jetzt zum Glück im Mai, wenn alles grün wird. Die braunen Wege werden allmählich schmaler, wenn die Stauden austreiben.
Besonders bewährt hat sich an unserem trockenen Problemstandort die Mittelmeerwolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii). Und das, obwohl die prächtige Riesen-Wolfsmilch es eher sonnig mag. Vielleicht reicht ihr die Frühjahrssonne aus, denn jetzt im Frühjahr, wenn das Laub erst austreibt, gibt es auch in schattigen Gärten noch sonnige Stunden.
Auch die Balkan-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) kommt mit halbschattigen Standorten gut zurecht. Und sie kann ebenfalls ganz gut Trockenheit aushalten. Genauso robust sind die Spanischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica).
Die Hasenglöckchen mögen Schatten, sind robust und unverwüstlich und breiten sich mit der Zeit im ganzen Garten aus.
Auch der Nesselkönig (Lamium orvala) ist ein Tipp für halbschattige und schattige trockene Standorte. Und er verträgt sogar Wurzeldruck von Bäumen, weshalb man ihn auch gut am Gehölzrand pflanzen kann.
Die große Schwarzkiefer ist allerdings nicht der einzige Baum in unserem Garten. Rechts hinten sieht man die Quitte, die gerade blüht.
Als wir hier eingezogen sind, wollten wir unbedingt auch einen Obstbaum haben und wir freuen uns auch jedes Jahr im Herbst auf die Quittenernte. Doch auch, wenn die Quitte ein Laubbaum ist, der im Winter sein Laub verliert, so sorgt auch sie dafür, dass es zumindest im Sommer noch mehr Schattenplätze im Garten gibt.
Hier haben sich zwei Stauden ganz gut bewährt: die Schwarzmeer-Elfenblume (Epimedium pinnatum ssp. colchicum) - siehe oben - und der Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum). Vom Storchschnabel habe ich kein aktuelles Foto, weil er momentan noch nicht blüht. Er eignet sich aber hervorragend für Problemstandorte im Schatten unter Bäumen. Das Schöne ist, dass er sich durch Selbstaussaat auch noch ständig weiter verbreitet. Die Elfenblume ist ebenfalls sehr trockenheitsverträglich - sie breitet sich hingegen durch Ausläufer aus.
Ein absoluter Tipp für die Bepflanzung in lichtem Schatten unter Bäumen ist auch der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum). Auch er breitet sich durch Ausläufer aus und da, wo er wächst, kommt kein "Unkraut" mehr hoch.
Dass er in diesem Jahr leider nicht so unverwüstlich war, wie sonst immer, hatte ich ja im vorigen Post schon gezeigt. Leider blüht es daher in diesem Jahr nicht so schön pink unter der Kiefer.
Ein Reihenhausgarten muss also nicht immer einen Rasen haben. Und auch wenn man sehr große, alte Bäume im Garten hat, kann man trotzdem Stauden pflanzen, die auch an solchen Standorten gedeihen. Zudem hat man damit nicht mehr Arbeit, als mit einem Rasen. Eher sogar weniger, denn wenn die Stauden erst einmal gepflanzt sind, verbreiten sie sich ganz von selbst. Nur bei den Euphorbien muss man im Sommer nach der Blüte die Blütenstände abschneiden.
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