Um florale Gestecke zu kreieren muss man Blumen und Blätter, Früchte und Beeren abschneiden. Und gerade das fällt mir oft schwer, nimmt man doch mit jeder Blume, die in der Vase landet und nicht mehr im Garten blüht, mit jeder Eichel oder Hagebutte, die im Herbstkranz dekoriert wird, den Insekten, Vögeln und Kleinsäugern eine Nahrungsquelle weg.
Lieber verwende ich daher alles, was nicht mehr von der Natur benötigt wird. Oder ich versuche, es zumindest in Maßen zu nehmen. Also keine Tüten voll Moos zu sammeln und auch nicht kiloweise Nüsse oder Beeren.
Das habe ich auch bei den sommerlichen Tischgestecken im Kopf gehabt, die ich am Wochenende gestaltet habe.
Grundlage sind die drei Schälchen aus halbierten Kokosnüssen, die ich vor Jahren in Vietnam gekauft habe. Sie sind so schön rund geformt und bieten sich regelrecht an, mit runden Formen gefüllt zu werden. Rund sind zum Beispiel die Kapseln des Schlafmohns - von denen ich leider viel zu wenig hatte. Rund sind auch die kleinen Äpfelchchen, die der Baum auf dem Feld abgeworfen hatte. Und rund sind auch die Karden, die besonders beliebt bei Bienen und Hummeln sind, aber jetzt nachdem sie verblüht sind, schon geschnitten werden konnten. Und ganz klar: Rund sind auch die kleinen Beeren, die ich von einem Strauch auf dem Feld stibizt habe. Was sie außerdem eint sind die verschiedenen Grüntöne.
Die Kokosnussschalen, sind innen lackiert, aber ich habe dem Lack nie getraut, ob er nicht irgendwie giftig ist. Deshalb standen sie jahrelang ungenutzt im Schrank. Nun habe ich sie mit Blumensteckmasse gefüllt und sommerlich dekoriert.
Um den Rand der Steckmasse zu verstecken, habe ich ihn nicht mit Moos abgedeckt, sondern passend zur Jahreszeit mit einigen entblätterten Ranken der Zaunrübe. Die ist ja eigentlich eher ein Unkraut, aber ihre Blüten sind sehr beliebt bei Insekten, weshalb sie an unserer Pergola wachsen darf. Trotzdem mussten einige der Zaunrüben gejätet werden und waren daher sowieso übrig und da konnte ich sie doch auch gleich verwenden.
Die Blüten der Wilden Möhre sind auch beliebte Insektenweiden, aber weil sie momentan in großer Menge an den Wegesrändern blühen, habe ich dann doch mal drei, vier Stängel abgeschnitten. Sie bilden den weißen Eyecatcher im Gesteck.
Besonders schön finde ich die Blütenstände der Wilden Möhre ja auch, wenn sie verblüht sind und diese krallenförmigen Fruchtstände bilden.
Ein weiterer Farbtupfer sind die violetten Blüten der Disteln. Auch die sind bei Insekten beliebt und ich habe mich daher mit den schon fast verblühten Exemplaren begnügt.
Nur für das dritte Schälchen haben dann leider die Blüten und Beeren nicht mehr gereicht. Macht aber nichts - mit den restlichen Fallobst-Äpfeln gefüllt passen sie auch so ganz gut zur Tischdekoration aus der Reihe "Low budget", weil sie mal wieder fast nichts gekostet hat.
Eine wunderschöne Sommerdeko. Mir geht es auch immer so, lieber lasse ich alles im Garten und hole mir nur vereinzelt ein paar Stengel für die Vase. Obwohl ich ja wirklich eine Menge an Blumen, Blüten, Kräuter... im Garten habe.
AntwortenLöschenLiebe Inselgrüße
Kerstin
Votre blog est très inspirant et très beau
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