Samstag, 19. Februar 2022

Nach dem Sturm: Kränze winden

Kranz aus Obstbaumzweigen mit weißer Steinbrech dekoriert
Die beiden Orkane gestern und vorgestern haben wir zum Glück gut überstanden. Ich habe den Wald bei meinen täglichen Spaziergängen natürlich gemieden, aber Äste wurden ja nicht nur dort auf den Boden geweht. Man brauchte sich beim Spaziergang quasi nur zu bücken und schon hatte man das Material für eine neue Gartendekoration beisammen. Den Kranz aus Ästen habe ich allerdings schon vor dem Sturm gemacht. Windig war es in den vergangenen Wochen schon häufiger, sodass ich Zweige und Äste sammeln konnte. Nur den langen Walnusszweig mit den gelben Flechten habe ich heute noch aufgelesen.
Obstbaumzweige in Stücke brechen und um Drahtring wickeln
Dass es im Frühjahr windig ist, ist ja nichts Neues. Schon vor einigen Jahren habe ich mal gezeigt, wie man einen schnellen Kranz aus Birkenzweigen machen kann, die der Wind vom Baum geweht hatte. Die Obstbaum-Äste, die ich dieses Mal verwendet habe, sind jedoch nicht so biegsam wie Birkenzweige. Deshalb habe ich sie zunächst in kleine Stücke geschnitten - oder besser gesagt, gebrochen. Denn die Zweige waren schon recht spröde, da sie von einem abgestorbenen Baum herunter gebrochen waren. Kein Wunder, der Baum war ziemlich stark mit Baumpilz befallen.
Kranz aus flechtenbewachsenen Ästen
Die Technik, mit der ich den Kranz gewunden habe, ist nichts Besonderes: Ich habe die Aststücke einfach in mehreren Lagen mit Wickeldraht um einen Kranzring aus festem Draht gewickelt. 
Kranz aus flechtenbewachsenen Ästen mit Baumpilzen
Die schönen Details an diesen Zweigen sind ja die Baumpilze. Außerdem waren die Zweige stark mit Flechten überzogen. Deshalb passte ja auch der Walnuss-Ast ganz gut dazu. Den habe ich quer oben drüber gelegt.
Gartentisch mit Kranz aus Ästen dekoriert
Beim Blumenladen habe ich heute früh noch ein weißes Steinbrech (Saxifraga) gekauft und den Wurzelballen in eine große Hand voll Moos eingepackt. Ich finde, die kleinen weißen Blüten passen ganz gut in diese kühle Vorfrühlingszeit, die noch sehr winterlich ist. Den Raum zwischen Pflanze und Kranz habe ich mit Fichtenzapfen ausgefüllt, die dank des Sturmes alle heute auf der Straße lagen.
Frühlingshafte Gartendekoration mit Kranz aus Ästen
Es ist zwar wieder kühler geworden, aber der Sonnenschein heute macht schon Lust auf Frühling. Deshalb habe ich das sonnige Wetter genutzt, um schon mal die vertrockneten Samenstände vom vorigen Jahr in den Beeten abzuschneiden.
Gartendekoration mit Kränzen im antiken Topfdeckel
Vorher aber habe ich auch noch den zweiten Kranz fotografiert, mit dem ich den Deckel des alten Einkochtopfes dekoriert habe. Die Birkenzweige, die ich hierfür verwendet habe, hatte ich schon am vorigen Wochenende gesammelt. Wenn sie frisch vom Baum geweht werden, sind sie noch schön biegsam und lassen sich gut zum Kranz winden. Liegen sie schon länger am Boden, brechen sie leicht. 
Kranz aus Birkenzweigen auf einem Mooskranz
Den Mooskranz hatte ich schon im November gemacht. Ich wollte ihn ursprünglich für den Adventskranz verwenden, habe mich dann aber doch anders entschieden. Deshalb hat der Kranz den ganzen Winter die Terrasse geziert. Das Moos ist zwar etwas bleicher geworden, ansonsten hat der Kranz den Winter aber ganz gut überstanden.
Kränze im Deckel eines antiken Einwecktopfes dekoriert

 Mit etwas Glück und etwas Regen hält er vielleicht noch bis Ostern. Und dann kann ich ihn mit Eiern österlich dekorieren.

Sonntag, 6. Februar 2022

Zeit für Gartenbücher - Garten umgestalten

Blick in den Garten im Februar

Jedes Jahr im Winter überlegen wir uns aufs Neue, dass wir den Garten eigentlich mal umgestalten müssten. Die trockenen Sommer haben die Erkenntnis gebracht, dass wir künftig lieber auf Pflanzen setzen sollten, die mit Hitze und Trockenheit gut zurecht kommen. Und gerne soll der Garten auch noch pflegeleicht sein. Ich habe zwar nichts gegen Unkraut jäten und empfinde Gartenarbeit als heilsame Unterbrechung des Tages, doch allzu viel Zeit bleibt zwischen arbeiten und spielen mit den Enkeln nicht.

Und es gibt auch noch jede Menge Ecken, die eine Umgestaltung ganz gut vertragen könnten - zum Beispiel der verwilderte Vorgarten.

Blick in den verwilderten Vorgarten
Da kam mir das Praxisbuch Gartengestaltung, das mir der DK-Verlag freundlicherweise zur Rezension angeboten hat, gerade recht.

Das Buch ist ein Ratgeber für alle, die ihren Garten neu anlegen oder auch nur umgestalten wollen. „Ein gelungener Garten sollte vor allem den Wünschen seiner Besitzer gerecht werden und Räume und Blicke öffnen, die der Seele guttun“, schreibt die Autorin und Gartendesignerin Gabriela Pape.

Garten mit großen Bäumen

Das mit den Wünschen seiner Besitzer ist nicht so ganz einfach. Wir müssen mit den riesigen Bäumen leben, die hier schon seit Jahrzehnten wachsen und die den Garten verschatten. Besonders viel Arbeit mussten wir in die abgestorbene Hecke stecken, die eine Katastrophe war, als wir hier einzogen. Das Problem: Wenn man nicht viel Geld investieren will, weil man den Garten vermutlich nicht ewig besitzt, ist die Umgestaltung schwierig.

Abgestorbene Wachholder-Hecke vorher und nachher

Mit der Hecke ist es uns ganz gut gelungen. Da wir aber auch noch den seitlichen Garten haben, der sehr stiefmütterlich behandelt wurde – auch von uns – könnte so ein bisschen Neugestaltung nicht schaden.

Es gibt im Ratgeber zunächst einen Fragebogen für die konkrete Planung, was der Garten alles leisten sollte: Da wird zum Beispiel die Frage nach wichtigen vorhandenen Elementen gestellt, die zu erhalten sind. Und die gibt es auch bei uns: Die große Schwarzkiefer, die den Garten verschattet. Aber auch die beiden Gartenhäuschen, die eigentlich ganz praktisch sind, um Gartengeräte unterzustellen.

Blick auf Gartenhäuschen von oben

Und wofür soll der Garten eigentlich genutzt werden? Über diese Frage habe ich mir tatsächlich noch nie so richtig Gedanken gemacht. Ich hätte gerne einen schönen Ausblick zu jeder Jahreszeit, vielleicht auch ein bisschen Obst und Gemüse. Das mit dem Gemüse wird schwierig, wenn man nicht ein Fleckchen hat, wo mindestens sechs Stunden lang die Sonne scheint, lerne ich im Ratgeber.

Wichtig bei der Gestaltung ist es, den Garten erst einmal zu vermessen. Und dabei helfen Fotos, die man von verschiedenen Standorten aus machen kann.

Blick von der hinteren Grundstücksecke
Zum Beispiel auch von der hinteren Grundstücksecke in Richtung Haus.
Praxisbuch Gartengestaltung Blick ins Buch

Ein sogenanntes Moodboard – eine Collage aus Gartenbildern, Detailaufnahmen und Materialien  kann helfen seinen Stil zu finden. Das Praxisbuch Gartengestaltung ermuntert dazu, sich über die eigenen Vorstellungen klarzuwerden. Es gibt darin nicht nur Tipps zur Pflanzenauswahl und Pflanzpläne für verschiedene Standorte, sondern auch Informationen zur Terrassengestaltung, zur Wahl von Steinen für Wege, wie man Wasser in den Garten bringt und welche Zäune und Hecken für welchen Gartenstil geeignet sind.  

Praxisbuch Gartengestaltung Blick ins Buch

Und auch, wenn man so wie wir in seinen gestalterischen Möglichkeiten eingeschränkt ist, weil Hecken vom Nachbarn und Bäume schon seit Jahren für zu viel Schatten sorgen, lernt man doch noch eine Menge zum Thema Garten und wie man ihn gestalten kann.

Dass ich dabei erfahren habe, dass ein Garten für mich ein unverzichtbarer, beglückender Bestandteil des Lebens ist, habe ich allerdings schon vorher gewusst. Und ich stimme den beiden Autorinnen zu: Das Paradies liegt vor der eigenen Haustür!

Collage Garten zu jeder Jahreszeit

Jetzt müssen wir mit der Neugestaltung des Vorgartens nur noch beginnen, denn das ist der Teil des Gartens, den wir alle täglich durchlaufen. Und deshalb plädieren die Autorinnen dafür, diesen keinesfalls zu vernachlässigen. Recht haben sie.

Das Praxisbuch Gartengestaltung von Gabriella Pape und Isabelle Van Groeningen gibt es im dk-verlag.de.