Sonntag, 11. September 2016

Dschungelblick

 Wenn die Hagebutten reif sind, dann ist es Herbst, oder? In unserer Wildrosenhecke am Zaun gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal Früchte. Da die Rosen im vorigen Jahr noch nicht geblüht haben, gab es damals keine Hagebutten. In diesem September leuchten überall die kleinen orange-roten Hagebutten.
 Und auch die rote Spornblume leuchtet noch. Einige Blüten hat sie durch den Zaun hinaus auf den Gehsteig gestreckt.
So üppig wie im Juni blüht sie allerdings nicht mehr. Damals hatten wir hinter dem Zaun eine rote "Spornblumenwolke". Jetzt sieht man beim Blick von der Straße eher einen zugewachsenen Dschungel. Finde ich zumindest.
 Dennoch bleiben oft Leute stehen und sagen uns, wie toll sie den Garten finden. Was sie wohl sehen?
 Vielleicht die rote Canna, die im Kübel blüht, und die wir als Blickfang an den Zaun gestellt haben.
 Ich finde, die Blickachsen sind jetzt, im September, ziemlich zugewuchert. Die vom sechseckigen Gartenhaus zum anderen Gartenhaus - an der Himbeerhecke vorbei.
 Genauso wie die vom Zaun an der Straße aus. Nur die Blickachse von der Terrasse zum sechseckigen Gartenhaus ist gut zu sehen.
 Dass alles so wuchert, hat aber auch Vorteile: Auf der Terrasse sitzt man hinter einer "Wand" aus Engelstrompete und Chinaschilf ganz ungestört vor Nachbars Blicken.
 Also auch vom Wohnzimmer aus haben wir einen Dschungelblick.
 In der Nachmittagssonne leuchten die Samenstände des Muskatellersalbeis. Es ist ja doch schon irgendwie Herbst.
 Nur von den Temperaturen her nicht. Mit Temperaturen von mehr oder weniger 30 Grad haben wir seit einer Woche einen der wärmsten September seit langem. Da kann man abends noch lange draußen sitzen und den Duft der Engelstrompeten genießen. Fast wie im Hochsommer.


Nur, dass es schon viel früher dunkel wird.

Mittwoch, 7. September 2016

DIY - Samentütchen basteln

 Jetzt ist es langsam Zeit, um im Garten die Samen zu ernten. Zum ersten Mal habe ich die Früchte der blau blühenden Iris barbata-elatior "Lovely again" ausreifen lassen. Durch den feuchten Sommer haben die Iris ziemlich gelitten und sind weit davon entfernt, im September zum zweiten Mal zu blühen. Aus Angst, dass sie ganz aus meinem Beet verschwinden, habe ich wenigstens einige Samenkörner geerntet. Und diese habe ich hübsch verpackt.
 Aus Zeitungspapier kann man ganz leicht hübsche Samentütchen basteln, die sich gut als kleines Geschenk eignen. Als Vorlage verwende ich eine alte Samentüte, die ich vorsichtig auseinandergenommen habe. Mit dieser Schablone wird der Umriss auf das Zeitungspapier übertragen. Es macht nichts, wenn der obere Rand bereits abgerissen wurde. Man kann die Umrisse dennoch ganz gut nachzeichnen, indem man das Samentütchen nach oben klappt und den unteren perfekten Rand auch als Vorlage für das fehlende obere Ende nimmt. Wie das geht, zeige ich auf dem unteren Bild.
 Dann wird die Form aus Zeitungspapier ausgeschnitten, zusammengefaltet und an den Rändern zusammengeklebt.
 Für die Beschriftung habe ich aus dem Internet Etiketten runtergeladen und ausgedruckt. Um eine etwas schickere Variante herzustellen, kann man die Bilder eines Gartenkataloges verwenden.
 Der Prozess ist der gleiche: Man überträgt den Umriss eines auseinandergenommenen Samentütchens auf das Papier, schneidet es aus und klebt das Modell dann zusammen.



 Ganz ohne Klebstoff kommt diese weitere Variante von Samentütchen aus. Es wird nämlich aus einem quadratischen Blatt Papier gefaltet. Ich habe auch hier Zeitungspapier in die entsprechende Form geschnitten.
 Das Quadrat wird zu einem Dreieck gefaltet. Eine untere Seite wird nach innen umgeknickt. Die Spitze faltet man wie auf dem Bild nach innen, sodass man die andere Spitze dort hineinstecken kann.
 Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Also: beide Spitzen nach innen falten und in einander stecken, sodass das Ganze die Form eines Häuschens bekommt. Das Dach des Häuschens kann man dann ebenfalls umknicken, sodass man eine Art quadratischen Umschlag erhält.
 Vorher füllt man natürlich oben die Samen zwischen den beiden "Dachhälften" ein. Damit man das Tütchen besser schließen und außerdem beschriften kann, habe ich noch ein Etikett an den oberen Rand geklebt - zur Hälfte auf die Vorderseite. Die andere Hälfte kann man dann als Verschluss nehmen und den Umschlag damit zukleben.

Natürlich kann man die Samentütchen auch ganz einfach aus weißem Papier basteln. Meine Varianten sind die Geschenkversion, die sich als Mitbringsel für Gartenfreunde eignet.