Ein viktorianisches Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert ist das Herzstück von June Blake's Garden. Die Gartendesignerin ist - genauso wie ihr Bruder Jimi, den ich bereits hier im Blog vorgestellt habe - eine der bekanntesten in der irischen Gartenszene. Auch June Blake's Garden liegt in den Wicklow Mountains im kleinen Ort Blessington.
Ein markanter Hingucker ist eine fast horizontal gewachsene Lärche, die man gleich bei der Ankuft von der Vorderseite des Hauses aus sieht.
Doch zunächst kommt man an einem kleinen Innenhof vorbei, wo June ihre selbstgezogenen Pflanzen hegt und pflegt.
Hinter dem viktorianischen Bauernhaus mit der Glocke im Schornstein verlaufen die feingeharkten Kieswege. Als ich im Juni dort zu Besuch war, blühte das Geranium "Anne Thompson" ganz üppig.
Der leuchtend pinkfarbene Storchschnabel scheint gerade Trend zu sein - zumindest in Irland. Dort habe ich ihn in fast jedem Garten gesehen, den wir besucht haben (und das waren eine Menge).
Wie magisch von der Lärche angezogen, habe ich den skurril gewachsenen Baum von allen Seiten fotografiert.
Das Interessante an irischen Gärten ist ja, dass die Beete aufgrund des Klimas von der Pflanzenvielfalt her oftmals geradezu überquellen. Und dass da manchmal Pflanzen nebeneinander wachsen, die ganz verschiedene Ansprüche an den Standort stellen. Diese Funkien zum Beispiel standen keineswegs im Schatten.
Wir waren nicht die einzigen Gartenbesucher. Das Schöne bei June Blake's Garden ist, dass man dort sogar eine schicke Ferienwohnung mieten kann. Die ehemaligen Schafställe wurden erst vor Kurzem dazu umgebaut. Außerdem gibt es ein kleines Café.
Es gibt immer etwas zu tun. Selbst bei der Gartenführung findet June Blake ein paar Pflänzchen, die unbedingt gejätet werden wollen.
Ist das nicht ein traumhafter Ort, um hier ein paar Tage oder wenigstens ein paar Stunden zu bleiben?
Die Gartenreise nach Irland habe ich im Auftrag der VRM GmbH & Co. KG auf Einladung von Tourism Ireland gemacht.
Gestern gab es im Gartencenter kleine Bauernhortensien verbilligt zu kaufen. Und da meine Hortensien in diesem Jahr zwar schön geblüht haben, aber aufgrund der anhaltenden Trockenheit dann recht schnell vertrocknet sind, habe ich in diesem Jahr keine Hortensienblüten für die Herbstdekoration. Da kam das Angebot im Gartencenter wie gerufen.
Eine Hortensie für 4 Euro kann man doch durchaus schon mal benutzen, um die Blüten abzuschneiden und daraus etwas Schönes zu basteln - einen Hortensienkranz zum Beispiel. Aber als dann die Hortensie so auf meinem Gartentisch stand, konnte ich es nicht übers Herz bringen, ihre Blüten abzuschneiden. Das geht mir eigentlich oft so. Ich freue mich immer so, wenn im Garten etwas blüht, und ich komme gar nicht auf die Idee, Schnittblumen für die Vase zu schneiden.
Nur die abgeblühten Stängel, wie zum Beispiel die der Staudensonnenblumen, schneide ich, damit die Pflanze noch weitere Blüten ausbildet und nicht ihre ganze Energie in die Ausbildung von Samen steckt. Die abgeblühten Sonnenblumen eignen sich auch ganz gut für eine herbstliche Gartentischdekoration.
Eine rostige Dose mit einer Füllung aus Steckmasse dient als Gefäß für die verschiedenen Samenstände und Früchte, die ich im Garten und auf dem Feld gesammelt habe. Dabei habe ich bemerkt, dass durch die Hitzewelle im Sommer die Natur schon viel weiter ist als sonst um diese Zeit. Kein Wunder, es hat ja auch jetzt schon wieder seit Wochen nicht geregnet.
Die Samenstände der Wilden Möhre zum Beispiel sind schon alle ganz braun und vertrocknet. Mit Mühe habe ich noch einige grüne Exemplare gefunden. Die mag ich nämlich besonders gerne, weil sie sich so schön kompakt zusammenknäueln.
Zu den sternförmigen abgeblühten Blüten der Staudensonnenblume passen wunderbar die Rosetten der Semperviven, die ebenfalls wie kleine Sterne wirken. Und Semperviven habe ich so viele, da kann ich getrost welche für die Dekoration verwenden.
Eigentlich müsste ich auch dringend mal die Ableger der Semperviven einpflanzen, denn sie hängen schon aus allen Töpfen. Aber auch die baumelnden Kindel, wie man die Ableger auch nennt, finde ich so hübsch, dass ich sie meist gar nicht abmachen will.
Ich bin jedenfalls ganz zufrieden damit, dass ich die Hortensie in Ruhe gelassen habe. So habe ich bestimmt viel länger Freude an ihr. Und in der rostigen Dose habe ich einen ersten Hauch von Herbst gesammelt: Hagebutten, Clematis, Ahorn, Äpfel und natürlich Wilde Möhre, Sempervivum und Staudensonnenblumen.
Als ich neulich darüber geschrieben habe, dass der irische Gärtner Jimi Blake besondere Blattformen liebt, ist mir aufgefallen, dass es auch in unserem Garten Pflanzen mit schönen Blättern gibt. Wir haben nämlich eine Vielzahl exotischer Pflanzen, die in Kübeln und Töpfen wachsen. Und die will ich heute einmal zeigen.
Am besten gefallen mir die Blätter der Colocasia "Coffee Cups". Die Blätter sind fast ein wenig durchscheinend. Je nach Blickrichtung und Sonneneinstrahlung bilden die hellgrünen Blätter, die von dunkelbraunen Blattadern durchzogen werden, einen schönen Kontrast miteinander.
Die Colocasia gehört zu den Aronstabgewächsen und stammt aus dem tropischen Asien. Daher gedeiht sie bei uns natürlich nur im Sommer als Kübelpflanze im Garten. Im Winter muss sie ins Haus geholt werden.
Hier steht der Kübel in einer Reihe mit verschiedenen Cannas. Auch das Indische Blumenrohr stammt ursprünglich aus Asíen und ist daher ebenfalls nicht winterhart. Wir haben verschiedene Sorten - eine davon ist die Canna tropicanna.
Die Blattform ist zwar nicht wirklich besonders ausgefallen, dafür besticht diese Pflanze mit ihren dunkelrot gefärbten Blättern.
Auch die Canna kommt am besten zur Geltung, wenn das Sonnenlicht auf ihre Blätter fällt und diese dadurch rötlich durchscheinend werden.
Eine weitere Schönheit mit besonderen Blättern ist der Schwarze Taro (Malanga). Die Wurzel-Rhizome dieser Colocasia esculenta sind essbar - allerdings haben wir nicht vor, sie zu verspeisen.
Die Blätter sind relativ groß und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Pflanze viel Wasser benötigt.
In unserem Garten "wandern" die Kübel mit der Sonne - sie werden immer dorthin gestellt, wo sie das meiste Licht abbekomen. Unten im Bild sieht man links neben der dunkelroten Canna tropicanna noch eine Canna der Sorte "Russian red" und daneben eine Washington-Palme.
Das war eine Auswahl unserer Exoten. Fragt mich bitte nicht, wo wir diese alle im Winter unterbringen. Bisher hat es noch immer geklappt...