Es ist mal wieder Zeit, zurück zu blicken auf das vergangene Jahr. Überschattet vom Krieg in der Ukraine, mit all seinen Auswirkungen, war 2022 insgesamt gesehen kein schönes Jahr. Ich will aber wie immer heute nur auf mein persönliches Jahr zurückblicken, und da gab es auch viele schöne Dinge. Im Januar gab es tatsächlich ein wenig Schnee - ich hatte es schon fast vergessen. Und nachdem der ganze Weihnachtsschmuck weggeräumt war, war Platz für neue, frische Deko-Ideen aus Pappmaché.
Der Februar war wohl recht stürmisch. Und wer nach einem Sturm spazieren geht, findet meist jede Menge Zweige, die aus den Baumkronen heruntergeweht wurden. Ich habe aus den Zweigen Kränze gemacht. Im Februar hat es auch noch ordentlich geregnet - was gut für den Wasserhaushalt im Boden ist. Denn der Grundwasserspiegel wird allein im Winterhalbjahr von November bis April aufgefüllt.Der März "glänzte" dann jedoch schon mit einer Rekordsonnenscheindauer - so der Deutsche Wetterdienst. Und schon war es im Garten knochentrocken. In den Terracotta-Blumenkästen und im Terrassenbeet blühten dennoch die Narzissen. Und in Vorbereitung auf Ostern habe ich einige alte Deko-Eier neu umfilzt.
Der Winter kam Anfang April noch einmal zurück und hat uns etwas Schnee dagelassen. Ich habe die Fensterbank in der Küche österlich dekoriert und passend zu Ostern war das kalte Wetter aber schon wieder vorbei und im Garten blühten die Tulpen und auch die Euphorbien recht üppig.
Am Tag vor dem ersten Mai war es noch regnerisch, doch ab dem Maifeiertag kam der Frühling mit Macht. Beim Gartenmarktbesuch in Darmstadt war es noch nicht so warm, zwei Wochen später habe ich dann schon in der kurzen Hose auf unserem Acker gehackt. Zwar hat unser erstes "Ackerhelden"-Jahr erst im Mai begonnen, das Projekt hat aber dann so viel Raum eingenommen, dass kaum noch Zeit für etwas anderes blieb.
Der Sommer war einer der trockensten und wärmsten, die wir bisher in Rheinland-Pfalz hatten. Das bedeutete, dass wir unendlich viele Gießkannen Wasser auf unseren Gemüseacker geschleppt haben, damit das Biogemüse nicht vertrocknete. Wir waren fast jeden Tag auf dem "Ackerhelden"-Acker und konnten Ende Juni dann auch schon den ersten Spinat ernten.
Ab Juli ging es dann so richtig los mit der Gemüseernte. Und das war harte Arbeit, denn das ganze Gemüse musste ja auch irgendwie verarbeitet werden. Ich habe damit begonnen, einen Teil des Gemüses einzukochen und einzufrieren - und hatte eigentlich kaum mal eine Minute Zeit. Nur einmal habe ich auf einem benachbarten Blumenfeld ein paar Lilien für einen Strauß geschnitten.
Ein bisschen Dekomaterial ist dann aber auch beim Ackern abgefallen. Ich habe die Küchenfensterbank damit sommerlich dekoriert. Ansonsten ging es auch im August weiter mit gießen, hacken, ernten, einmachen und neu aussäen.
Im September wurde es langsam Herbst auf dem Acker. Nach der Sommerdürre gab es endlich Regen und vieles, was wir nachgesät hatten, wuchs ganz von allein. So hatte ich sogar mal wieder etwas Zeit zum Filzen und ich habe für die Enkel Burger aus Wolle für ihre Kinderküche gefilzt.
Im Oktober haben mir die Kinder die ersten selbst gesammelten Eicheln und Kastanien geschenkt und ich habe daraus eine erste herbstliche Tischdekoration gemacht. Auf dem Acker haben wir Karotten und anderes Herbstgemüse geerntet und zu Hause wurden die Quitten reif - aus denen ich immer im Oktober Marmelade koche. Fertig wurde auch ein neuer Pullover, den ich gestrickt habe.
Im November bin ich auf die Idee gekommen, aus dem Jutegarn, dass ich irgendwann im Sommer im Discounter gekauft hatte, einige Blumenübertöpfe und Gefäße zu häkeln. Aus den Eicheln und einigen Kiefernnadeln aus dem Garten habe ich ein erstes Kerzengesteck gestaltet und dann war es Ende November auch schon wieder Zeit für den Adventskranz.
Der Dezember ging wie immer wie im Flug vorbei. Passend zu den Jutesäckchen habe ich auch noch einige Sterne aus Jutegarn gehäkelt. Und ich habe auch noch einen Leuchtstern mit Naturmaterial dekoriert. Heute wird es bei uns sehr ruhig werden. Ich weiß noch nicht, ob ich überhaupt bis Mitternacht wach bleiben werde. Zur Sicherheit habe ich aber schon mal einen Sekt kalt gestellt. Ich wünsche euch allen, dass ihr gut ins neue Jahr kommt und dass 2023 hoffentlich ein gutes Jahr wird - wenn schon nicht weltpolitisch, dann vielleicht wenigstens für jeden einzelnen.
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