Sonntag, 16. Mai 2021

Gärtnern ohne Pflanzenkauf

Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Wie kann man den Garten gestalten, ohne neue Pflanzen kaufen zu müssen? Aufgrund der Corona-Pandemie war ich schon seit Monaten in keinem Gartencenter mehr und ich habe auch online keine Pflanzen eingekauft. Wenn ein Garten schon recht eingewachsen ist, muss man eigentlich ja auch nicht ständig neue Pflanzen kaufen. Und dennoch: Irgendetwas geht immer ein. Irgendwelche Pflanzen sind plötzlich nicht mehr da, obwohl sie doch in den Jahren zuvor so gut gewachsen sind. Und da braucht man doch hin und wieder etwas Neues. Doch wie kann man günstig gärtnern, wenn man nicht bereit ist, jedes Jahr aufs Neue große Summen in den Garten zu stecken?
Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Möglichkeit 1: Man lässt die Pflanzen den Garten erobern, die sehr verlässlich immer wieder kommen. Das ist grundsätzlich eine gute Strategie, auf diejenigen Gewächse zu setzen, die sich als günstig für den Standort erwiesen haben. Es macht nämlich keinen Sinn sonnenhungrige Prachtstauden in einen Schattengarten zu pflanzen, oder umgekehrt schattenliebende Funkien in einen Sonnengarten. Kalkliebende Stauden mögen keinen sauren Boden und säureliebende Arten wie zum Beispiel Rhododendren gedeihen einfach nicht auf Kalkboden.
Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Der Kaukasus-Beinwell, den wir noch gar nicht so lange haben, scheint sich jedenfalls in unserem Schattengarten wohlzufühlen. Er bildet Wurzelausläufer und hat innerhalb von zwei Jahren eine große Fläche im Beet zugewuchert. Die Palisaden-Wolfsmilch (oberstes Bild), die es eher sonnig mag, hat die sonnigen Bereiche des Gartens erobert. Ich hatte sie bereits im April gezeigt.

Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Der Balkanstorchschnabel kommt mit dem schwierigen Standort unter der Schwarzkiefer gut zurecht. Ursprünglich habe ich mal vier Pflanzen in das Beet gesetzt und innerhalb kurzer Zeit war dieses mit Balkanstorchschnabel dicht zugewachsen. Die übrigen Pflanzen, die ich damals dazu gepflanzt hatte, haben sich als nicht so günstig für den Standort erwiesen. Sie sind nach und nach verschwunden.
Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Möglichkeit 2: Ableger und Sämlinge ziehen. Das geht natürlich Hand in Hand mit Möglichkeit 1. Denn die Pflanzen, die sich im Garten wohlfühlen, vermehren sich auch meist ganz gut. Sie säen sich dann selbst aus und man kann sie in die Beete pflanzen, in denen sie noch nicht vorkommen - zum Beispiel in den Vorgarten. Die Asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) haben wir schon vor vielen Jahren in unserem ersten Garten aus Samen gezogen, die aus einem botanischen Garten stammen. Von dort sind später einige Ableger mit in diesen Garten gezogen.
Gärtnern ohne Pflanzenkauf
Von einem Waldspaziergang habe ich vor einigen Jahren eine Handvoll Silberblatt-Samen mit nach Hause genommen. Auch diese Pflanze hat sich inzwischen an verschiedenen Stellen im Garten angesiedelt. 
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Der Bergwald-Storchschnabel (oben Mitte) bildet genauso viele neue Sämlinge wie der Frauenmantel (oben links). Die Sämlinge vom Borretsch (oben rechts) scheinen hingegen aus dem Vogelfutter zu stammen, das wir im Winter ausgestreut haben. Denn eine entsprechende Pflanze hatten wir bisher nicht im Garten. Noch mehr Selbstaussäer habe ich übrigens in einem älteren Beitrag schon einmal vorgestellt.
Gärtnern ohne Pflanzenkauf

Möglichkeit 3: Pflanzen und Samen tauschen. Auch eine gute Idee ist es, Pflanzen zu tauschen - am besten mit dem Nachbarn, der ja vermutlich ähnliche Bedingungen in seinem Garten hat, zumindest, was den Boden anbelangt. Und wer Sämlinge und Ableger zieht, ist vielleicht froh, wenn er welche abgeben kann, denn meistens hat man ja viel mehr Pflänzchen, als man im eigenen Garten unterbringen kann.
So viel nun erst einmal zum günstigen Gärtnern in dieser Pandemie und in diesem Mai, in dem es einfach nicht warm werden will. Der Garten ist zwar mit dem vielen Regen in den vergangenen Tagen schön grün geworden, aber er ist im Vergleich zu anderen Jahren noch etwas "hintendran" mit allem.  

3 Kommentare:

  1. So viel Tipps, da findet man bestimmt das Richtige für seinen Garten. Ich halte auch gerade Ausschau, was sich alles selber ausgesät hat und oft bekommen die Sämlinge dann einen neuen Srandort. Das spart jedes Jahr richtig Geld und das Auge wird ebenfalls für die Winzlinge geschult. Ausserdem liebe ich Tauschmärkte.
    Ich wünsche dir viel Spaß in deinem grünen Paradies.
    Liebe Inselgrüße
    Kerstin

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  2. Haha, Möglichkeit drei finde ich immer am schönsten, besonders wenn man dann später sich immer wieder erinnern kann von wem sie herkommen :-) Viel Spass im Garten (bei mir ist es jetzt ein grüner Mai-Dschungel !!!)

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