Bei uns in Rheinland-Pfalz haben die Blumengeschäfte seit Beginn des zweiten Lockdowns im Dezember geschlossen, so wie fast der gesamte Einzelhandel. Das ist aber nicht überall so. In unserem Nachbarland Hessen beispielsweise sind die Blumengeschäfte offen.
Laut einem Tageszeitungsbericht im Darmstädter Echo hat sich der Deutsche Floristenverband dafür eingesetzt. Blumen seien systemrelevant, heißt es hier. Das Argument: Blumen würden in jedem Supermarkt und an vielen Tankstellen verkauft. Es wäre eine enorme Wettbewerbsverzerrung, wenn Fachgeschäfte ausgeschlossen wären, so die Geschäftsführerin des Floristenverbandes Hessen-Thüringen. Zudem seien Blumen und Pflanzen verderbliche Ware, die man nicht lagern und später verkaufen könne. Glück für die Hessen.
Der heutige Valentinstag ist einer der wichtigsten Tage für Blumenfachgeschäfte. Immerhin konnte man auch in unserem Bundesland in etliche Läden auf Bestellung Sträuße kaufen. Aber das ist natürlich nicht dasselbe, wie im Geschäft die Blumen auszuwählen. Dabei gibt es ja auch im Floristikbereich schon Online-Shops. Ich habe tatsächlich in den letzten Wochen überlegt, ob ich das mal ausprobieren soll. Neulich hatte ich in einem dieser Shops so niedliche rosafarbene Wachsblumen gesehen. Die sehen in Tulpensträußen ganz hübsch aus. Und natürlich gibt es solche Besonderheiten meist nicht im Supermarkt-Blumen-Angebot.
Wachsflowers (Chamelaucium unicatum) gehören zur Familie der Myrtengewächse, kommen ursprünglich aus Australien und sind nicht mit der Porzellanblume (Hoya) zu verwechseln, die zur Familie der Hundsgiftgewächse gehört und bei uns ebenfalls als Wachsblume – meist als Zimmerpflanze – verkauft wird.
Wachsflowers müssen aber importiert werden – sie kommen meist aus Israel oder Südafrika. Doch so groß war mein Wunsch nach Wachsblumen dann doch nicht, dass ich sie aus einer Region kaufen muss, die zurzeit ein Virusvariantengebiet ist.
Für mich spielt auch der Valentinstag keine Rolle – auch wenn ich mir trotzdem mal einen Strauß Tulpen zum Wochenende gegönnt habe. In diesem war etwas Eukalyptusgrün als Beiwerk gebunden, sowie einige Stängel Bupleurum, die mit ihren gelbgrünen Blüten den Euphorbien etwas ähneln. Leider haben diese die eisige Kälte beim Heimtransport nicht überstanden. Sie wären allerdings eine schöne Alternative zu Wachsflowers.
Ach ja, Eukalyptus ist natürlich auch nicht bei uns heimisch. Der Fachhandel bezieht es zum Beispiel aus Italien, was zum Glück nicht ganz so weit entfernt ist – und momentan auch kein Virusvariantengebiet.
Eine ganz andere Alternative zu den kleinen Wachsflower-Blüten sind übrigens die knospenden Zweige des Obstbaumschnitts, die ich im Januar in die Mini-Weckgläser dekoriert hatte. Die blühen tatsächlich so allmählich auf.
Die Frage, ob Blumen systemrelevant sind, ist damit noch nicht geklärt. Ich dachte bisher, systemrelevant ist alles, was unser System am Laufen hält – Gesundheitswesen, Lebensmitteleinzelhandel, Müllabfuhr, Öffentlicher Nahverkehr und so weiter. Blumengeschäfte gehören da eigentlich nicht dazu. Aber Blumen machen glücklich und insofern tragen sie wohl doch etwas dazu bei. Und stelle man sich nur eine Hochzeit ohne Blumen vor, oder eine Beerdigung. So ganz ohne Blumen geht es eben auch nicht.
Liebe Ute, auch ich war froh, dass hier in der Schweiz trotz Lockdown Coiffeure und Blumenläden offen bleiben durften. Irgendwie sah ich es auch als Zeichen, dass schöne Sachen auch ein bisschen wichtig sind -nicht umsonst heisst es ja der Mensch lebt nicht vom Brot alleine... Liebe Grüsse, Stefanie.
AntwortenLöschenDas ist wohl wahr, liebe Stefanie. Und auf den Friseurbesuch warte ich inzwischen sehnlichst.
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