Ich hatte es mir so schön vorgestellt. Nach einem Jahr wusste ich endlich, wie ich den
stacheligen Probefilz in einem praktischen Filzstück umsetzen könnte. Es sollten Stulpen daraus werden. Die Stacheln machen den Filz nämlich so schön dehnbar.
Der Vorfilz war relativ schnell gemacht, alles perfekt ausgemessen und akurat berechnet - dachte ich! Allerdings hat es schon so eine geraume Zeit gedauert, bis ich die vielen Punkte aus einem zweiten Vorfilz ausgeschnitten hatte. Ein Stanzer wäre hierbei schon wirklich praktisch gewesen.
Dann ging die Arbeit erst richtig los. Jeder einzelne Punkt (ich weiß nicht mehr, ob es 180 waren, oder nur 130) wurde kreisförmig umnäht.
Alle Fäden wurden zusammengezogen und verknotet. Die entstehenden Stacheln wurden umwickelt und wieder verknotet.
Das hat gedauert....
Den Filzvorgang habe ich nicht fotografiert. Das gefilzte Ergebnis fand ich schon nicht schlecht. Jetzt mussten alle Fäden wieder durchtrennt und entfernt werden. Dauer, dauer....
Aber leider stellte sich dann heraus, dass die Stulpen etwas locker saßen und mir sozusagen von den Armen rutschen wollten.
Kurzerhand habe ich jeden einzelnen Stachel mit einem Gummi noch einmal abgeschnürt und dann wieder gefilzt. Von den Gummis habe ich leider kein Bild, aber man kann es sich vielleicht vorstellen.
Nicht vorstellen kann man sich wahrscheinlich, dass schon nach ungefähr 50 Gummis die Haut um die Daumennägel ziemlich gerötet ist und unangenehm schmerzt.
Wie auch immer, nach dem zweiten Filzen waren die Stulpen schön eng geworden. Eigentlich genau so, wie ich sie haben wollte.
Ursprünglich wollte ich sie ja verkaufen und ich hatte auch schon weitere Farbkombinationen im Kopf. Doch nach diesem langen Entstehungsprozess sind sie so gut wie unverkäuflich, wenn ich die Arbeitszeit in Stundenlohn umrechnen würde. Da bleiben sie halt bei mir!